Lord Acton in einem Brief an Richard Simpson über die Unvereinbarkeit des katholischen Freiheitsbegriffs mit dem der modernen Welt:
Dieser Unterschied manifestiert sich insbesondere in ihren gegensätzlichen Ansichten über die Freiheit und die Funktion der Staatsmacht. Die katholische Vorstellung, die Freiheit nicht so definiert, dass wir tun können, was wir wollen, sondern als das Recht, zu tun, was uns aufgetragen wurde, bestreitet, dass die Interessen der Allgemeinheit an die Stelle von individuellen Rechten treten. [..]Nach der vorherrschenden [der modernen] Lehre, welche die Macht vom Volk ableitet und letztlich in dessen Händen ruhen lässt, ist der Staat gegenüber dem Einzelnen allmächtig, während dem Individuum als Überbleibsel der Freiheit nur noch die Möglichkeit bleibt, sich an der Ausübung der Macht zu beteiligen und sich ansonsten der an den allgemeinen Willen zu halten. Wo dieses System vorherrscht, ist die christliche Freiheit verloren. [...] Ob sie [die Macht] von der Mehrheit oder ihren Delegierten ausgeübt wird, ist gleichgültig; es handelt sich immer um eine Vortäuschung von Freiheit, die auf einer mehr oder weniger versteckten Knechtschaft beruht.
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