Montag, 24. Juni 2013

Wegweiser




Nach bürgerlichen Maßstäben sicherlich schon damals eine verkrachte Existenz- in der Wüste hausen, von der Hand in den Mund leben, den Pöbel mit wirrem Zeug beeindrucken. Für die Machthaber ein Aufwiegler und Kritiker, der zum Schweigen gebracht werden muss. 
Aber der wissend lächelnde Herr da oben ging unbeirrt seinen Weg: als Wegbereiter. Ein ganzes Leben nur um auf den Einen zu zeigen. 

Das Bildnis Johannes des Täufers gilt als letztes Gemälde Leonardos. Er erfasst darin das Wesentliche des Lebens dieses Heiligen: die ganze Körperhaltung dient der Geste, im Gesichtsausdruck kommen das Wissen, um den der da kommt, und die fröhliche Gelassenheit, die dieses Wissen mit sich bringt, zum Ausdruck. Das Bild ist wohl auch Ausdruck der fröhlichen Gelassenheit des Künstlers angesichts des nahen Todes. Er kannte ja die Botschaft, die Johannes schon im Namen trug: Gott ist gnädig. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen